Mittwoch, 16. Februar 2011

Mein bester Feind ■■□□

■■■■ -herrausragend|■■■□ -sehenswert|■■□□ -gelungen|■□□□ -uninteressant|□□□□ -Finger weg!





Heute war es soweit: Mein bester Feind feierte seine Premiere auf der Berlinale im wirklich bis zum letzten Platz besetzten Berlinale Palast. 


Wien, in den dreißiger Jahren. Seit Kindestagen ist Victor Kaufmann (Moritz Bleibtreu), der Sohn wohlhabender jüdischer Galeriebesitzer (Udo Samel und Marthe Keller) mit Rudi Smekal (Georg Friedrich) eng befreundet. Victors Freundin, die attraktive und lebenslustige Lena (Ursula Strauss), macht ein unzertrennliches Trio komplett, das gemeinsam durch dick und dünn geht. 
Der Schock ist groß, als Rudi nach dem Anschluss in SS-Uniform auftaucht. Die Familie Kaufmann kommt - gegen Rudis Willen - ins KZ. Jahre später wollen die Nazi-Größen in Berlin eine beschlagnahmte Michelangelo-Zeichnung aus dem Besitz der Kaufmanns dem italienischen Duce zum Geschenk machen. Doch das Bild ist gefälscht. Der echte Michelangelo muss her! Rudi bekommt den Befehl, Victor aus dem KZ zum Verhör nach Berlin zu holen.
 Das Flugzeug wird von Partisanen abgeschossen, und Victor bringt es nicht übers Herz, den verletzten Rudi einfach liegen zu lassen. Er schleift ihn in eine Hütte und bietet ihm an, mit ihm seine KZ-Kleidung zu teilen. Einer in der Hose, einer in der Jacke, so haben sie beide bei den polnischen Partisanen nichts zu befürchten. Während Rudi die KZ-Jacke anzieht, hört Victor die vermeintlichen Partisanen deutsch sprechen. Geistesgegenwärtig schlüpft er in Rudis Uniform und präsentiert den deutschen Soldaten, die in die Hütte poltern, den heftig protestierenden Rudi als seinen Gefangenen. Der jüdische Gefangene wird zum SS-Mann und der Sturmbannführer zum KZ-Häftling. Ein Spiel mit vertauschen Rollen. Und ein Spiel um Leben und Tod.


Insgesamt bekommt der Film von uns leider nur das Prädikat "gelungen", denn er ist zwar unterhaltsam jedoch mangelt es an jeglichem Tiefgang, der vor allem durch die vielen nahezu komödiantischen Einlagen, die den Ein oder Anderen auch zum lachen brachten, verhindert wird. Die Schauspieler machen ihre Arbeit gut, jedoch blieb es für uns immer wieder problematisch Moritz Bleibtreu nun als KZ-Häftling zu sehen, wenn man seine vorherigen Rollen immer wieder vor Augen hat. Die Geschichte hat wenig Komplexität und damit bleibt der Film, wie oben bereits genannt eben nur unterhaltsam.


Freunde des Humors werden hier also mit Sicherheit bedient, wer jedoch noch einer genauen Reflektion der damaligen Zeit sucht, dem müssen wir von diesen leider Film abraten, aber es gibt ja noch eine Menge anderer Filme zu sehen in den kommenden Tagen!

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