Dienstag, 18. Januar 2011

Black Swan ■■■■

■■■■ -herrausragend|■■■□ -sehenswert|■■□□ -gelungen|■□□□ -uninteressant|□□□□ -Finger weg!



Die junge Baletttänzerin Nina ist kurz davor, die Rolle ihres Lebens zu spielen: Der Direktor des New York City Ballet, Thomas Leroy (Vincent Cassell), überlegt, ihr das begehrte Solo der „Schwanenkönigin“ in seiner Schwanensee-Version zu geben.
Doch die Herausforderung ist enorm: die Tänzerin muss es schaffen zwei sehr unterschiedliche Figuren zu vereinen: den zarten, grazilen, weißen Schwan und dessen Gegenstück: der schwarze Schwan, der vor allem leidenschaftlich, verführerisch und hart ist. 

Zusätzlich puscht Ninas Mutter, die ihre eigene Karriere aufgrund ihrer Schwangerschaft abrechen musste, Nina täglich. Sie soll das gut machen, was ihrer Mutter verwehrt blieb.
Leroy weiß, dass Nina die perfekte Besetzung für den weißen Schwan wäre, doch er sieht sie nicht als schwarzen Schwan.
Erst als er Nina plötzlich küsst und sie ihm in die Lippen beißt, scheint er die Härte in ihr zu erkennen und wählt sie für die Rolle aus. Er fordert sie jedoch immer wieder dazu auf leidenschaftlicher zu werden.

Der Versuch die leidenschaftliche Seite in ihr zu entdecken treibt Nina, für die Präzision bisher immer im Vordergrund stand, in den Wahnsinn. Immer öfter leidet sie unter Haluzinationen. So bildet sich sich u.a ein, dass sie von einer Doppelgängerin verfolgt wird und sich langsam in einen Schwan verwandelt. Es scheint beinahe so als ob in dem Moment, wo Nina zum ersten Mal Leidenschaft empfindet, eine Welle der Zerstörung ausgelöst wird.



„Black Swan“ erzählt vom Kampf eines Menschen gegen sein eigenes Ich. Man könnte sagen: Typisch für Daran Aronofsky, der bereits mit seinem Filmen "The Wrestler" und "Requiem For A Dream" die Abgründe des menschlichen Daseins ohne Skrupel aufzeigte. Seine Figuren scheinen sich stets in ihrer eigenen Welt zu verlieren, bei der kein Ausweg in Sicht ist. Die Selbstzerstörung, die bei den Zuschauen für Empörung sorgt, sehen seine Charaktere als Teil ihrer unsicheren, zerstörten Identität.


Am Anfang scheint der Streifen ein schlichter Film zu sein, der die Anstrengungen von Balletttänzern darstellen soll. Die Dramatik erwartet man dadurch, dass Nina die Rolle nicht bekommt. Doch alles wandelt sich in einen nervenaufreibenden Pyschothriller mit dem man in diesem Ausmaße nicht gerechnet hat.Die verstrickte Geschichte führt den Zuschauer immer wieder hinter das Licht, bis man am Ende gar nicht mehr weiß, was davon nun wirklich passierte und was nur sich nur in Ninas Kopf abgespielt hat. Oder hat man die kompletten Geschehnisse nur aus Ninas Augen gesehen, die sahen was sie sehen wollten? Der Film bleibt ein Rätsel, dass jeder selber lösen muss.


Musikalisch untermalert wird der Film natürlich einerseits von Tschaikowskys Schwanensee, aber auch von Clint Mansell, der auch die Filmmusik für vorherige Filme von Aronofsky komponierte (Requiem For A Dream). Gekonnt verleiht er dem Film mit seiner Musik nahezu gruselige und bedrückende Stimmung.
Der Film stieß auf sehr gute Kritiken und erst vor wenigen Tagen erhielt Natalie Portman den Golden Globe als beste Schauspielerin in einem Drama. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, was die Oscars mit sich bringen!



Wir hatten bereits das Glück den Film zu sehen und können nur unser größtes Lob aussprechen!
Diesen Donnerstag startet "Black Swan" dann auch in allen deutschen Kinos!

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